Kulturhaus mit schönen Buntglasfenstern
Die Renovierungsarbeiten, die im Rahmen des Projekts „Modernisierung des städtischen Kulturzentrums in Zgorzelec, Phase III, im Rahmen des Projekts Think: Our Heritage – Your Future“ durchgeführt wurden, sind abgeschlossen. Der verlorene Glanz der Buntglasfenster und des Innenputzes des eindrucksvollsten Gebäudes von Zgorzelec wurde wiederhergestellt. Der Wert des Vertrags mit dem Auftragnehmer betrug 1.250.000 PLN. Die Behörde erhielt für die Investition 777.439,01 PLN aus EU-Mitteln im Rahmen des Programms Interreg Polen – Sachsen 2014-2020 und steuerte 472.560,99 PLN aus eigenen Mitteln bei.
Der Vertrag für diese Aufgabe wurde am 8. August 2022 unterzeichnet. Die Aufgabe wurde nach der Design-and-Build-Formel realisiert, d. h. der Auftragnehmer erstellte zunächst die Planungsunterlagen und holte alle erforderlichen Vereinbarungen und Genehmigungen ein, damit die Bauarbeiten beginnen konnten. Die Arbeiten wurden schließlich in der zweiten Dezemberhälfte 2022 in Auftrag gegeben.
In der ersten Januarhälfte 2023 wurde das im Inneren des Gebäudes errichtete Gerüst abgebaut.
Der Umfang der durchgeführten Innenputzarbeiten umfasste:
Desinfektion mit einem für die Verwendung in historischen Gebäuden zugelassenen Desinfektionsmittel, mechanische Entfernung von losem und beschädigtem Putzmörtel, Verstärkung der Ränder des verbleibenden Originalputzes mit hydrophilen Präparaten, lokale Entsalzung mit Hilfe von Zellstoffpackungen, Ausfüllen der Fehlstellen mit mineralischen Mörteln von gleicher Beschaffenheit und Dicke wie der Putz um den gelöschten Kalk herum, Integration der Malerei in die angrenzenden Flächen,
Auf- und Abbau von Gerüsten im Gebäude.
Der Umfang der Arbeiten zur Wiederherstellung der ursprünglichen ästhetischen Qualitäten der Glasfenster umfasste Folgendes:
Reinigung mit Borstenbürsten, Reinigung des Glases mit Tupfern, die mit einer nichtionischen Seifenlösung getränkt sind, Reinigung von Glasbruch für die Verklebung mit Glasfaserbürsten, Verklebung von Glasbruch mit Epoxidharz, Rekonstruktion der fehlenden Teile der Glasmalerei in der klassischen Technik des Originals – farbiges Glas, geschliffen, bemalt, gebrannt, beidseitig in Bleistreifen gekittet, Restaurierung der Farbschicht auf den Originalgläsern mit Farben mit natürlichen Pigmenten und Acrylglasfarben, Wiederherstellung fehlender Fragmente des Bleigitters mit durchgehendem Lot, Beseitigung von Korrosion an der Glasmalerei und Durchführung von Korrosionsschutzmaßnahmen.
Da das Gebäude in das Denkmalregister eingetragen ist, wurden die mit dem Projekt verbundenen Erhaltungsarbeiten unter ständiger denkmalpflegerischer Aufsicht durchgeführt.
Warum mussten die Buntglasfenster renoviert werden?
Die historischen Buntglasfenster in acht seitlichen Öffnungen der Sammlergewölbe und in einer Öffnung der zentralen Kuppel des Städtischen Kulturzentrums in Zgorzelec wurden renoviert. Eine visuelle Inspektion des Gebäudes ergab, dass die Buntglasoberlichter seit ihrer Einführung im Jahr 1904 wahrscheinlich nicht gewartet worden waren. Da alle Buntglasfenster durch zusätzliche verglaste Giebeldächer in den seitlichen Buntglasfenstern und eine zentrale Kuppel mit gebogenem Panzerglas vor Witterungseinflüssen geschützt waren, blieben sie zu etwa 85 % erhalten. Geringfügige Schäden traten vor allem an der zentralen Glasmalerei auf, die durch herabfallende kleine Metallelemente oder durch angeschlagene Schutzverglasungen entstanden. Alle Glasmalereien waren stark verschmutzt, aber das zentrale Glasoberlicht war am stärksten verschmutzt. Die Verschmutzung stammte von feinem Staub und Schmutz, der sich nach 120 Jahren stark auf dem Glas festgesetzt hatte. Das für die Glasmalereirahmen verwendete Gusseisen wies keine größeren Korrosionserscheinungen auf.
Wie groß sind die Buntglasfenster und was stellen sie dar?
Die Buntglasfenster im Gebäude des MDK in Zgorzelec haben eine Gesamtfläche von 115,59 m2 und sind in zwei Typen unterteilt:
Das Hauptglasfenster ist ein Ausschnitt aus einer Kugel mit folgenden Abmessungen: Basisdurchmesser 8,2 m, Höhe 1,41 m, Kugelradius 6,68 m, Fläche 59,15 m2, die seitlichen Glasfenster haben folgende Abmessungen: 1,6 m x 4,41 m, d. h. 7,56 m2 x 8 Einheiten, Fläche 56,44 m2.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren große, mit Buntglas gefüllte Oberlichter en vogue, wie etwa im Pariser Einkaufszentrum Lafayette. Die Glasfenster wurden in der klassischen Bleiverglasungstechnik hergestellt. Verwendet wurde Antik- und Kathedralglas, das nach dem Ausschneiden der entsprechenden Formen innen mit Kontur und Patina und außen mit Silberglasur bemalt wurde. Die Gläser wurden dann zu Bleistreifen zusammengesetzt und auf beiden Seiten über die gesamte Länge verlötet, wodurch das Bleigitter erheblich versteift wurde. Die Glasfenster wurden anschließend mit Verglasungskitt verstärkt, der die Zwischenräume zwischen den Gläsern und den Bleilamellen ausfüllt. Durch die dichte Gliederung der gusseisernen Rahmen und die beidseitige Ganzglaslötung mit Kitt konnten die Windträger, die normalerweise die Glasmalereiviertel aussteifen, eingespart werden.
Die Komposition der Seitenfenster beruht darauf, dass die Wappen der Oberlausitzer Städte in den zentralen Feldern platziert und an den Rändern mit gemalten Bordüren umgeben wurden. In der Glaskuppel sind im mittleren Kreisstreifen die Wappen der Oberlausitzer Städte abgebildet. In der Mitte der Buntglaskuppel befindet sich eine runde Öffnung für das Seil, das den Kronleuchter des Hauptsaals hält. Um diese Öffnung herum strahlt das Sonnenlicht. Etwa 70 Prozent helles Glas wurde verwendet, um den Innenraum so gut wie möglich zu beleuchten.
Aufgabe „Modernisierung des Gebäudes des städtischen Kulturzentrums in Zgorzelec, Phase III, im Rahmen des Projekts Think: Our Heritage-Your Future“, kofinanziert von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Interreg-Programms für die Zusammenarbeit zwischen Polen und Sachsen 2014-2020
Quelle: Rathaus Zgorzelec